11.03.2020
Eine jahrzehntelang praktizierte geplante Obszoleszenz von Produkten und eine weit verbreitete Wegwerfmentalität haben weltweit zu massiven Problemen geführt: Unser Müll wächst uns über den Kopf – bei gleichzeitig rapide schwindenden Ressourcen. Das Bauwesen macht dabei keine Ausnahme. Auch hier befördern fehlende Haltbarkeit und Reparaturfähigkeit ebenso wie unflexible Gestaltung, ein stures Beharren auf einem vermeintlichen „Originalzustand“ und die Vorliebe für lineare, abgeschlossene Bauvorhaben mit klarer Autorschaft Abriss, Ersatz und inflationären Neubau. Themen wie Instandsetzung, Ertüchtigung, Umbau und Erweiterung wurden hingegen lange vernachlässigt. Dass dringend ein Umdenken stattfinden muss, wird angesichts der ökologischen Folgen dieser Haltung immer deutlicher. Zirkuläre Bauprozesse und eine damit verbundene Wertschätzung von Dauerhaftigkeit, Reparatur und Wiederverwendung sind gefragt, Begriffe wie „Urban Mining“ – ein Konzept, das die Stadt als riesiges Rohstofflager betrachtet – und „Upcycling“ – die Weiternutzung schon vorhandener Gebäude, Bauteile und Materialien unter anderen Vorzeichen und verbunden mit ihrer gleichzeitigen Aufwertung – zählen zu den neuen...
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